Mit Krista Sager in Ostfriesland

Norddeich – Norden – Emden – Leer – Esens – Neuharlingersiel – Wilhelmshaven

Ostfriesland ist schon ein netter Landstrich: Der Horizont wird nicht durch irgendwelche Erhöhungen versperrt, überall ist Wasser, und die Menschen sind... nunja, eigen. Hier begegnete uns eine sehr große Offenheit und Gastfreundlichkeit, der Ostfriese an sich hat scheinbar gern Besuch und bewirtet diesen auch gern. Allgegenärtig ist der Tee, dessen Trinkrituale mensch erst einmal mühsam lernen muss, um von den Einheimischen akzeptiert zu werden. Ein kleiner Kulturschock ist es teilweise schon: Die Leute, auch die GRÜNEN, haben eben ein ganz anderes Leben als in Hamburg, und auch die politischen Probleme sind hier ganz andere.
Es ist gar nicht mal schlecht, aus dem eigenen Saft rauszukommen, und zu sehen, womit mensch sich in unserem Land noch so beschäftigt, vor allem auch, wie vielfältig unsere Partei so sein kann. Auf jeden Fall geht es uns Hamburgern personell und finanziell um einiges besser als den kleinen Kreisverbänden hier im Nordwesten.

Trotz des für den August katastrophalen Wetters sind viele Touristen unterwegs, und gerade die verregneten bzw. verwehten Infostände an den Fähranlegern in Norddeich und Emden bekamen überwiegend positives Feedback. Im Gespräch mit den Menschen erfährt man auch, dass diese Region „eigentlich“ sehr GRÜN ist: Die Landwirte verdienen sich mit regenerativer Energie, Bio-Anbau oder Tourismus ein existenzsicherndes Zubrot, Windkraft ist inzwischen einer der wichtigsten Beschäftigungszweige hier in der Gegend. Und trotzdem wählt gerade die Landbevölkerung häufig CDU...Irgendwie paradox, von Rot – GRÜN das Geld nehmen und es sich dann von den Schwarzen streichen lassen.

Schlechtes Wetter, aber gute Laune morgens am Emdener Außenhafen:

emden1

In Emden fand am Mittwoch eine Diskussionsrunde zum Thema „Neue Arbeit braucht das Land – GRÜNE Ideen für neue Jobs“ statt, zu dem für einen Mittwochabend eine ganze Menge Leute kamen. Eingeladen waren neben Krista noch ein vertreter der Windenergiebranche und eine lokale Bildngsexpertin. Ein wenig komisch fand ich die begleitende Countryband, mit einer GRÜNEN Stadtverordneten als Sängerin. Die waren recht gut, aber in einem Stadtcafé wirkten sie anfangs etwas deplaziert.

Am Donnerstag ging es dann in Neuharlingersiel ans Material verteilen am Hafen. Dort haben wir mehr Heidelberger, Frankfurter und Gelsenkirchener als Einheimische getroffen, darunter sehr viele Familien mit Kindern, die uns Brausepulver, Windmühlen und Sonnenblenden geradezu aus der Hand rissen.

Krista beim Verteilen:

neuharlingersiel


Abends beglückte uns Marlene Stamerjohanns mit eigenen Gedichten zu verschiedenen politischen Themen, die Krista dann kommentieren sollte. Marlene (68) hat schon einige Poetry-Slams gewonnen, und mit ihren skurrilen Darbietungen gab sie der Veranstaltung einen durchaus lockeren Rahmen, der es Krista möglich gemacht hat, sehr spontan und flexibel auf einzelne Themen einzugehen.

Heute, am letzten Tag der Ostfriesen-Tour, stand Wilhelmshaven auf dem Programm, Besuch des Küstenmuseums und Vortrag über den Jade-Weser-Port (mit leckeren Schnittchen) inklusive. Der Tiefseehafen, der hier gebaut werden soll, ist tatsächlich sehr interessant, und würde ein positives Signal für die Region geben, in der es ähnliche Arbeitslosenquoten gibt wie im Osten.

Hier in Ostfriesland gibt es in jeder Kleinstadt mindestens eine Zeitung und jede dieser Zeitungen wollte über Kristas Besuch berichten, am besten mit einem großen, tollen Interview, und meist sogar über zwei Tage hinweg. Man sollte nicht den Fehler machen, und denken, bei einem kleinen Lokalblatt arbeiten Leute, die vom Fach nichts verstehen. Viele der Redakteure, denen wir begegnet sind, waren äußerst professionell eingestellt, gut vorbereitet und fragten teilweise knallhart nach.

Wenn es hier nicht gerade regnet, ist Ostfriesland aber auf jeden Fall ne Reise wert: Man kann Radfahren, Paddeln, Baden, Spazieren, Shoppen...alles, was nen Urlaub halt ausmacht. Man kommt schnell auf die Inseln, und ne tolle Kunsthalle gibt es in Emden auch.

...sogar ein Subway-Restaurant haben die hier...

bild12

Also: Wer das Meer mag, gern Fisch isst, und wissen will, wie Krabbenzahnpasta schmeckt, der sollte unbedingt mal hier hin fahren.

P.S.: Jever wird übrigens „Jefer“ gesprochen, wer hier „Jewer“ sagt, ist gleich unten durch. Schließlich spricht mensch hier Friesisch...einfach bei der nächsten Bestellung dran denken :-)

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derknu.twoday.net - 12. Aug, 20:07

Mit Krista in Ostfriesland...

...findet Ihr im GJH-Blog...hoffe... [weiter]

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